VW Bus – Eine Hommage an den Kult-Transporter von Richard Copping
Tipps aus der Van-Bibliothek: Schon in der Einführung des Buches wird klar, dass auch in diesem Werk der T1 im Mittelpunkt stehen wird. Beim T2 bedarf es laut Autor Richard Copping keiner Rechtfertigung, während mich als T3-Fan solche Sätze wie “Über die Herreinnahme des T3 könnte man streiten” oder “Ob der T3 ein großer Klassiker ist oder sich jemals dazu entwickeln wird, mag jeder für sich entscheiden” schon ein wenig nachdenklich machen. 2011 erstmals erschienen könnten die 13 Jahre dazwischen einiges erklären, doch diese fast schon wie eine Entschuldigung an seine treue T1-Leserschaft klingenden Gnadenbrot-Formulierungen zum T3 hat das letzte Heckmotor-Modell nun wahrlich nicht verdient. Aber zum Zuklappen noch zu früh, denn das Buch “VW Bus – Eine Hommage an den Kult-Transporter” aus dem Heel Verlag hat nach der fast schon zum Standard gewordenen Verneigung vor BP’s Skizze doch noch eniges zu bieten, um die erzeugten Gewitterwolken zu vetreiben. Zunächst erfreuen die vielen Fotos, welche aus alten Unternemhesbeständen zu stammen scheinen, da sie diverse Busse bei ihrer alltäglichen Arbeit zeigen. Ein schönes Panoptikum an “natürlichen” Bildern zu den damaligen Verwendungsweisen. Das Kapitel zum T3 bestätigt zwar mit dem Titel “Zu kompliziert für einen Klassiker?” die Eingangs erwähnte Skepsis gegenüber dem Backstein, enthält aber eine gut recherchierte Entstehungsgeschichte dieses Modells. Zum schmunzeln jedoch die Feststellung, gerade im Hinblick auf die Überschrift, dass der T3 all jene Merkmale aufwies, die der Generaldirektor am T2 bemängelte und diese mit der Neuauflage ausmerzen wollte. Ein zynischer Rückschluss könnte demnach ja auch sein, dass der T2 dann wohl auch schon zu kompliziert für einen Klassiker war!? Egal, was ich als enttäuschter T3-Fahrer auch immer zwischen den Zeilen lesen mag, so schlecht kommt die dritte Generation in diesem Werk insgesamt gesehen ja auch nicht davon. Wer meine vorherigen Rezensionen gelesen hat weiss, ich mag spezielle, noch nicht ausgereitzte Themen in Fachbüchern. Am Ende des 152 Seiten umfassenden Buches werde ich in dieser Hinsicht reichlich belohnt. Ein Abschnitt zu den Camping-Varianten der frühen Transporter enthält mir bislang unbekannte Fakten und lässt mich regelrecht festlesen. Fasziniernd die Tatsache, dass die Konzernabkömmlinge in den USA und Canada den Bedarf an Campingbussen ab Werk nicht bedienen konnten und andere, lokale Unternehmen mit der Fertigung einer Ausstattung beauftragten. So entstanden Camper, die umgangssprachliche Bezeichnungen wie “Westfakia” oder “Campingmobile” erhielten, wobei letztere später dann auch automatisch für die importierten Westfalia-Modelle übernommen wurde. Alles in allem ein lohnendes Buch für den Fan des Tansporters mit viel Wissenswertem aber, wie bei der passenden Discounter-Bettwäsche auch, jener häufigen Fokussierung auf die frühen Generationen.
Hinweis: Enthält Werbung/Markennennungen. Gutes Zeug verdient Erwähnung!
Herausgeber: Heel Verlag GmbH (1 Jun. 2016)
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 152 Seiten
ISBN-10: 3958433006
ISBN-13: 978-3958433007
Abmessungen: 25.6 x 2 x 25.8 cm
Preis: 14,99 €