Du sollst keine anderen Götter haben neben mir? – Busfahrer und ihre Motorräder aus den 80ern

Foto: Frank Berens

Wie unschwer am Auto meiner Wahl zu erkennen ist, bin ich ein echter Nostalgiker was die 80er Jahre anbelangt. Eine kleine Hommage hatte ich ja bereits mit dem Beitrag “Die 80er in Form gebracht – Das T3-Lenkrad in Lederoptik” in diesem Blog abgeliefert – Nun möchte ich aber ein wenig mehr ins Detail gehen mich zudem mit Euch zusammen an dieses Jahrzehnt erinnern. Zwar hielt es noch keinen T3 für mich parat, ebnete aber meinen Weg zu dem wie ich finde kultigsten Motorrad überhaupt.

Angefangen hatte alles an einem Schützenfest-Wochenende in meinem Heimatdorf. Wir Teenager standen wie so oft im Pulk in der Nähe der Autoscooter als ein lautes Blubbern von der Straße nebenan zu hören war. Zu sehen war ein unglaubliches schönes Motrrad, dass von Haus aus für einen Einsatz im Gelände geschaffen schien und auf dessen glänzenden, silbernen Tank die Auschrift “XT 500” gut zu erkennen war. Auch wenn das Bike von einem Menschen gefahren wurde, den man nicht zu lange anschauen sollte wenn man Ärger vermeiden wollte, konnte ich den Blick von jener äußerst gelungenen Zusammenstellung aus Alu, Stahl und Kunststoffauf nicht abwenden. Wie hätte ich erahnen können, dass Yamaha diese erstmals 1976 vorgstellte Enduro extra für härteste Geländeeinsätze konstruiert

Zuhause durch die XT 500 angefixt, war auch im Urlaub das Motorrad erste Wahl.

und sie mit ihren Siegen bei der Rallye Paris-Dakar im Jahr ’79 und ’80 den ultimativen Beweis dafür abgeliefert hatte. Wie dem auch sei, von nun an befand sich die XT 500 auf meiner Wunschliste für das “Erwachsensein”. Dem Willen meines Vaters damals wie immer folgend, bestand der Eintritt in die Welt der Volljährigkeit zunächst darin mit Büscheln von Gras auf dem Helm und der Waffe in den Händen durch den Wald zu robben. Quasi aus dem Schoß des heimischen Nests geschmissen, versuchte ich diese Zeit der körperlichen und teils auch mentalen Herausforderungen so gut es ging zu überstehen. Die Truppe sah meine Zukunft nach dem absolvieren der Grundausbildung, obwohl ich nicht im Besitz des Motorradführerscheins war, im Einsatz als Verbinder und Erkunder per Kraftrad. So stand eine temporäre Versetzung zum Kradtraining in die Kaserne nach Northeim und meine Premiere auf dem Bock inmitten des Parcours der benachbarten Motorcrosssrecke an, auf der seinerzeit noch die Deutschen Meisterschaften ausgetragen wurden. Ich kann mich noch gut an die Stürze, die extremen Steigungen und die Verbrennungen am Auspuff der

Die Ersatzteil-Lektüre für den XT- und SR-Fahrer

125er Hercules erinnern. Allerdings war mein Selbstbewusstsein was das Führen eines Kraftrads anbelangte zum Ende der Ausbildung mit dem Lappen in der Tasche auch beachtlich gestiegen. Als logische Schlussfolgerung all dieser Geschehnisse erfüllte ich mir von der knapp 2000,- DM – Abfindung der Bundeswehr, nun den Teenager-Traum von einer Yamaha XT 500. Bei der Abholung des 1981er Modells wurde mir allerdings auch klar, dass dieses Motorrad nicht nur ansehnlich war, sondern mit seinem Kickstarter auch ganz schön störrisch sein konnte. Bis ich den Dreh des Ankurbelns raus hatte vergingen Wochen. Noch mit einem übermächtigen Expeditionstank aus Kunststoff und einer mit braunem Wildleder überzogenen Sitzbank ausgestattet, sah ich meine erste Aufgabe darin dieses Zweirad in ihren urpsrünglichen Zustand zurückzuversetzen. Behelflich dabei war wie immer die Firma “Wunderlich” mit ihrem jährlich neu erscheinenden Katalog der stets Ersatzteile und Spezialanfertigungen für die Modellreihe parat hielt. Die Bibel für alle XT 500 – Fahrer und rein auf analoger Basis. Ganz im Gegensatz zur heutigen Zeit, in der du auf vielen Online-Portalen Ersatzteile für dein Kleinkraftrad finden kannst.

Bus oder Bike? Foto: Frank Berens

Hört man sich in der T3-Szene einmal um, so ploppen bei dem ein oder anderen auch Erinnerungen zu eben genau diesem Modell und auch anderen Motorradklassikern der 80er Jahre auf. So erzählt z.B. Frank, der das grandiose Titelbild für diesem Beitrag zur Verfügung stellte:” Ich bin mit den Dingern aufgewachsen. Mit 15 das erste Moped. Erst MB8 dann MTX. Beide im Keller zusammengeschraubt. Das war eine echt schöne Zeit! Ich hab mir diese Bikes jetzt wieder zugelegt und freue mich jedesmal wenn ich durch die Garage oder Halle gehe und sie bewundern darf!”

So steht also auch heute noch neben dem Transporter-Klassiker das ein oder andere motorisierte Zweirad-Modell aus dem Lieblingsjahrzehnt vieler T3-Fans in den Garagen. Immer wieder schön mit diesem Faible nicht allein zu sein. Lasst uns die 80er bewahren, in dem wir die Produkte, die damals hervorgebracht wurden weiterhin erhalten. Ein solches Design wird es in der Form nicht mehr geben, auch wenn es an mancher Stelle auf neuere Technik gern uncool kopiert wird.

Wer sich per Aufkleber dazu outen will, findet hier den passenden Sticker.

Und jetzt Ihr! Lasst den Beitrag wachsen und schreibt Eure Motorrad-Erinnerungen in die Kommentare. Ich bin gespannt!

Hinweis: Enthält Werbung/Markennennungen. Gutes Zeug verdient Erwähnung!

2 Kommentare

  • Frank Berens

    Hey, oh man jetzt hab ich mich doch tatsächlich dabei erwischt das ich beim Lesen eine Gänzehaut bekommen habe.
    Sehr gerne habe ich die Fotos zur Verfügung gestellt, toll auch das die Kombination aus T3 und XT500 bei dir jetzt so passend war. Mega .. 😉👍🏻
    ich denke, viele können sich mit dem hier von dir geschriebenen wieder finden. Euch allen weiterhin viel Spaß mit euren zwei/vierädigen Gefährten.

    • Bernie

      Danke Frank! Ja, es sind bei mir eben die typischen Dinge der 80er und dazu zählt die XT 500 oder die MTX (Meine Schwester für eine) einfach dazu. Motorrad und Bus stehen eben beide als solche für das Erleben von Freiheit. Ach ja, die Nostalgie hat mich immer schnell. LG, Bernie

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